Rādhā und Kṛṣṇa während des Monsuns auf einer Schaukel

Künstler: B.G. Sharman
Druckerei: Sharma Picture Publication
Orginaltitel: rādhā kṛṣṇa jhulā
Format: D hoch
Nummer Ausstellung: 30



Die Bindi, der rote punktförmige Stirnschmuck aus rotem Farbpulver, deutet an, daß Rādhā verheiratet ist. Ebenso der Zehengliederring, der in diesem Fall mit dem Fußkettchen verbunden ist. Ein weiteres Merkmal wäre der rot gefärbte Scheitel Rādhās, den hier allerdings ihr Kopfschmuck verdeckt, oder eine bestimmte maṅgalasūtra genannte „glücksbringende Halskette“. Das Hirtenmädchen Rādhā ist allerdings nicht mit Kṛṣṇa verheiratet, sondern mit Ayana, einem Bruder der Yaśodā.

Rādhās zunächst sozial anstößig erscheinender Status einer parakīyā, einer „Frau, die einem anderen gehört“, wurde vor allem von in Bengalen entstandenen viṣṇuitischen Lehren theologisch überhöht: Rādhās unbekümmerte und selbstlose, weil alle sozialen Zwänge mißachtende Liebe (preman) zu Kṛṣṇa wird als Allegorie der mystischen, sich über alle Konventionen hinwegsetzenden Sehnsucht nach der Vereinigung mit der Gottheit gedeutet.

Die unerträglichen Trennungsleiden, die Hindernisse auf dem Weg zueinander, der gegenseitige Groll und die Freuden der geglückten Vereinigung dieses archetypischen Paares haben Künstler und Fromme gleichermaßen inspiriert.