Kṛṣṇas Geburt im Kerker

Künstler: unsigniert
Druckerei: Jain Picture Publishers
Orginaltitel: Krishna Janam
Format: B hoch
Nummer Ausstellung: 17



Kṛṣṇas Eltern, Vater Vasudeva und Mutter Devakī, sind von Kaṃsa, dem König von Mathurā und Bruder der Devakī, in einem Kerker gefangen gesetzt worden, weil eine himmlische Stimme Kaṃsa seinen Tod durch die Hand des achten Kindes seiner Schwester prophezeit hatte. Daher hätte Kṛṣṇa nach seiner Geburt von Kaṃsa getötet werden sollen. Doch während der Geburt erscheint mit dem Kinde eine göttliche Gestalt: Viṣṇu-Nārāyaṇa, der eine Gott, der die Welt erschafft und wieder vernichtet (s. Bild 1).

Die reich und königlich geschmückte Erscheinungsform Viṣṇus bittet Vasudeva, das Neugeborene mit dem ebenfalls gerade geborenen Kind der Hirtin Yaśodā aus Gokula, einem Dorf in Braj, zu vertauschen. Durch einen Zauber des Gottes schlafen die Wachen ein, die Ketten brechen und die Kerkertüren springen auf. So kann Vasudeva mit dem Knaben fliehen und ihn zu den Hirten nach Braj bringen.

Der Harivaṃśa, der „Stammbaum des Hari (d.h. Kṛṣṇa)“, der als Anhang zum Mahābhārata überliefert ist, enthält die älteste Version der Lebensgeschichte Kṛṣṇa Gopālas. Hier wird die Geburt als ein himmlisches und weltbewegendes Ereignis geschildert.

sāgarāḥ samakampanta celuś ca dharaṇīdharāḥ |
jajvaluś cāgnayaḥ śāntā jāyamāne janārdane ||
śivāḥ saṃpravavur vātāḥ praśāntam abhavad rajaḥ |
jyotīṃṣi ca prakāśanta jāyamāne janārdane ||
anāhatā dundubhayo devānāṃ prāṇadan divi |
ākāśāt puṣpavarṣaṃ ca vavarṣa tridiveśvara ||
Harivaṃśa 48.14-16
Die Ozeane erbebten und die Berge wankten und verglommene Feuer entflammten, als Janārdana geboren wurde. Sanfte Winde wehten, der Staub legte sich und die Gestirne erstrahlten, als Janārdana geboren wurde. Im Himmel ertönten die Trommeln der Götter, ohne geschlagen worden zu sein, und aus dem Raum fiel ein Blumenregen, o Herr der drei Himmel!