Arjuna tötet Karṇa

Künstler: K.P. Suram
Druckerei: S.S. Brijbasi & Sons
Orginaltitel: karṇa-arjun yuddh
Format: B hoch
Nummer Ausstellung: 13



Karṇa Rādheya, Ziehsohn eines Wagenlenkers und somit von niedrigem sozialen Status, hat es durch seine Meisterschaft in der Waffenkunst und seine unbedingte Loyalität zu Duryodhana bis zum Herrscher über das Land Aṅga und Heerführer der Kauravas gebracht. Er kniet hier am Boden und hat seinen Bogen sowie den mit Pfeilen gefüllten Köcher neben sich abgelegt, um das Rad seines festgefahrenen Streitwagens eigenhändig loszumachen; sein Wagenlenker König Śālya, der diese Rolle nur widerwillig übernommen hatte, hat es von sich gewiesen, für einen Mann von geringerer Geburt einen so niederen Dienst zu verrichten.

Die Szene spielt sich während Karṇas Kampf mit Arjuna ab. Seit Stunden rennen die beiden gegeneinander an. Karṇa ist als einziger Kämpfer im Heer der Kauravas Arjuna gewachsen, ihm vielleicht sogar überlegen. Nun muß er jedoch durch eine Geste mit seiner leeren rechten Hand eine kurze Waffenpause anzeigen, die Arjuna – bei aller bis in die früheste Jugend zurückreichenden Rivalität zwischen den beiden – dem unbewaffneten Gegner selbstverständlich gewähren will. Doch Kṛṣna, der als Manifestation des höchsten Gottes auch Schirmherr der sozialen Ordnung ist, rät ihm überraschenderweise, die Gunst des Augenblicks zu nutzen; andernfalls werde dieser Krieg niemals enden. Arjuna legt an; im nächsten Augenblick wird er Karṇa niederstrecken. Was er im Gegensatz zu Karṇa und Kṛṣna nicht weiß, ist, daß er seinen ältesten Bruder töten wird. Seine Mutter Kuntī hatte nämlich vor ihrer Ehe mit Pāṇḍu die Wirksamkeit eines Zauberspruches unterschätzt und leichtfertig den Sonnengott Sūrya herbeigerufen, von ihm einen Sohn empfangen und diesen dann ausgesetzt. Karṇa erfährt von seiner Verwandtschaft mit den Pāṇḍavas erst kurz vor Beginn der Schlacht, will sich aber zu diesem Zeitpunkt aus Loyalität gegenüber Duryodhana nicht mehr zu einem Frontenwechsel überreden lassen.

Mit der Erschlagung Karṇas ist ein weiterer Tiefpunkt der Schlacht erreicht. Die Kauravas haben in der Folge den Pāṇḍavas nicht mehr viel entgegenzusetzen und werden den Krieg verlieren. Als die Pāṇḍavas erfahren, daß sie mit Karṇa ihren eigenen Bruder getötet haben, ahnen sie bereits, daß dieser Krieg alles zerstören und nichts, worüber sie herrschen könnten, übrig lassen wird. Dunkel legt sich über Kurukṣetra ...