Sāvitrī gewinnt den toten Satyavān zurück
Künstler: B.G. Sharman
Druckerei: Sharma Picture Publication
Orginaltitel: satyavān sāvitrī
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Format: A hoch
Nummer Ausstellung: 15
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Der Todesgott Yama, der in dieser Darstellung auf seinem üblichen Reittier, dem Büffel, reitet, begrüßt Sāvitrī mit höflichen Worten, läßt sich aber nicht von ihr abhalten.
tataḥ satyavataḥ kāyāt pāśabaddhaṃ vaśaṃ gatam |
aṅguṣṭamātraṃ puruṣaṃ niścakarṣa yamo balāt ||
tataḥ samuddhṛtaprāṇaṃ gataśvāsaṃ hataprabham |
nirviceṣṭaṃ śarīraṃ tad babhūvāpriyadarśanam ||
Da zog er aus dem Leib des Liegenden mit Macht
Die Seel’ hervor und hielt am Strick sie mit Bedacht.
Und als die Seel’ ihm war entzogen, da fiel schwer
Der Leib am Boden hin und war nicht lieblich mehr.
Mahābhārata III 281.16-18
(freie Wiedergabe durch Friedrich Rückert)
Die Seele soll gemäß den zitierten Strophen und anderen Quellen nur Daumengröße haben; der Künstler hat hier jedoch offenbar an eine lebensgroße feinstoffliche Schattenseele gedacht. Yama hat diese in Fesseln gelegt und will sie nach Süden ins Totenreich bringen. Doch Sāvitrī folgt Yama und verwickelt ihn in ein Gespräch: Sie sei ihrem Gatten um das rituelle Hochzeitsfeuer herum gefolgt und werde auch in Zukunft dahin gehen, wo er hingehe. Angetan von der Geistesgegenwart der Frau gewährt Yama ihr einen Wunsch, ausgenommen demjenigen um das Leben ihres Gatten. Sāvitrī erbittet sich die Rückgabe des Augenlichts an ihren erblindeten Schwiegervater. Der Tod gewährt diese Bitte, kommt aber nicht von Sāvitrīs Redefluß los. Er gewährt ihr in der Folge Wunsch um Wunsch, bis sie als vierten Wunsch um hundert Söhne von Satyavān bittet. Der Tod sieht sich bereits geschlagen und stellt Sāvitrī einen letzten uneingeschränkten Wunsch frei, den Sāvitrī für die Freigabe ihres Gatten verwendete. Und so geschah es.