Rāma verehrt Śiva in Form des liṅga
Künstler: unbekannt
Druckerei: Swastick Picture House
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Orginaltitel: Rāma Śiv pūjan
Nummer Ausstellung: 19
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Rāma ist im Begriff, ein bekränztes weißes liṅga mit Wasser zu begießen.
Um Sītā zu retten, beschließt Rāma, mit einer riesigen Armee von Affen nach Laṅkā zu ziehen. Er beauftragt die Affen mit dem Bau einer (Ponton )Brücke über das Meer (siehe nächstes Bild). Vor dem Übersetzen verehrt er Gott Śiva in der Form eines liṅga.
liṅg thāpi bidhivat kari pūjā /
siv samān priy mohi na dūjā //
Tulsīdās, Laṅkākāṇḍa, Caupāī 1/3cd
Nachdem Rām das liṅga aufgestellt und vorschriftsgemäß verehrt hatte [sagte er]: „Kein Zweiter ist mir so lieb wie Śiva.“
Die Episode der Verehrung Śivas in einer vorrangig auf Viṣṇu ausgerichteten Geschichte kommt in der Fassung Vālmīkis nicht vor, sehr wohl aber in verschiedenen Versionen der Rāma-Legende in den Purāṇas (enzyklopädische Werke zur hinduistischen Mythologie, Kosmogonie, Herrschergenealogie, etc.), vor allem in den śivaitischen Purāṇas. Sie findet sich aber beispielsweise auch im Adhyātma-Rāmāyaṇa (etwa 16. Jh.), in dem das liṅga „Rāmeśvara“ („Herr/Gott des Rāma“) genannt wird, ferner in dem in Bengali verfaßten Rāmāyaṇ von Kṛttibās (frühes 15. Jh.) und im Rāmāyaṇa des Tulsīdās. Die Einbeziehung dieser Episode zeugt von einer Empfänglichkeit dieser Autoren für und ihre Beeinflussung durch den Śivaismus.