Rāvaṇa tödlich getroffen

Künstler: P. Sardar
Druckerei: unbekannt
Orginaltitel: unbekannt
Nummer Ausstellung: 28



Im Vordergrund liegt der zehnköpfige und zweiarmige Rāvaṇa, von Rāmas Pfeil ins Herz getroffen. Seine linke Hand zeigt auf das am Himmel erscheinende Brustbild Viṣṇus. Seine Waffen liegen auf dem Boden, ebenso ein loses Rad seines Streitwagens, in dem ein Pfeil steckt. Rechts von ihm kniet Rāma, hinter ihm steht Lakṣmaṇa, die rechte Hand, auf deren Fläche ein ¥ (oṃ) zu sehen ist, zur abhayamudrā erhoben. Hinter Rāma steht Hanumān.
Am Himmel erscheinen die Bildnisse Viṣṇus und Śivas.

Rāvaṇas Ende wird in den verschiedenen Fassungen des Epos auf unterschiedliche Weise geschildert.
Bei Vālmīki wird sein Herz von einem mächtigen Pfeil von Rāmas Bogen durchbohrt. Der Pfeil dringt danach in die Erde ein und kehrt von selbst wieder in Rāmas Köcher zurück.
Kambaṉ folgt Vālmīki darin, daß Rāvaṇas Herz – seine einzige verwundbare Stelle – von einer mächtigen Waffe durchbohrt wird.
Bei Tulsīdās schießt Rāma zugleich 31 Pfeile ab: 10 schneiden Rāvaṇas zehn Köpfe ab, 20 seine zwanzig Arme, und einer bohrt sich tief in seinen Nabel und nimmt dort das Unsterblichkeitselixier auf, von dem Rāvaṇa lebt.
In der Rāma-Erzählung, die in das zweite große indische Epos, das Mahābhārata, eingegliedert wurde, werden Rāvaṇa, sein Streitwagen, sein Wagenlenker und seine Pferde von dem Pfeil, den Rāma abschießt, in Brand gesetzt und verbrannt, so daß von ihnen nicht einmal Asche übrig bleibt.
Im Adbhuta-Rāmāyaṇa ist es nicht Rāma, sondern, aufgrund des Einflusses des Śaktismus auf diese Rāmāyaṇa-Fassung, Sītā, die in ihrer schrecklichen Gestalt der Göttin Rāvaṇa und seine Armee vernichtet.