Bharatas Treffen mit Rāma

Künstler: B. G. Sharma
Druckerei: Harnarayan & Sons
Orginaltitel: Bharat milāp
Nummer Ausstellung: 11



Rāma und Bharata tragen Blumenkränze und Ohrschmuck aus Blüten sowie Ketten aus Holzperlen. Beide haben den Bogen geschultert und tragen das viṣṇuitische Mal (tilaka) auf der Stirn. Rāma hat das Haar nach Art der Asketen aufgesteckt.

Entsetzt darüber, daß seine Mutter Rāma um das Königreich betrogen und ihn selbst zum Thronfolger gemacht hat, zieht Bharata mit einer riesigen Armee und zahlreichen Bewohnern Ayodhyās in den Daṇḍaka-Wald, um Rāma zu finden und ihn zum König zu weihen. In der Hoffnung, das vierzehnjährige Exil auf sich selbst nehmen zu dürfen, hat er schon das Asketengewand angelegt und ernährt sich nur mehr von Früchten und Wurzeln. Rāma aber weiß sich dem Gebot des Vaters verpflichtet.

Tulsīdās beschreibt das Treffen der beiden mit den Worten:
milni prīti kimi jāi bakhānī /
kabikul agam karm man bānī //
param pem pūran dou bhāī /
man budhi cit ahamiti bisrāī //
kahhu supem pragaṭ ko karaī /
Tulsīdās, Ayodhyākāṇḍa, Caupāī 240/1-2a
Wie kann man die liebevolle Zuneigung bei diesem Treffen beschreiben? Gedanken, Worte und Handlungen – sie alle sind der Erzählkunst eines Dichters unzugänglich. Die beiden Brüder waren von höchster Zuneigung erfüllt. Ihr Selbst, ihr Verstand, ihr Wissen und Verstehen waren vergessen. Sage mir, wer kann solch vollkommene Liebe beschreiben?