Ankunft in Nandigrāma

Künstler: unbekannt
Druckerei: Ravi Varma Press, Karla-Lonavla
Orginaltitel: śrīrāma naṃdigrāma praveśa
Nummer Ausstellung: 30



Dieses von der Ravi Varma-Druckerei gedruckte Bild zeigt von links nach rechts: Hanumān, Bharata, Rāma, Sītā und Lakṣmaṇa. Hinter Bharata sein Opferfeuer.
Bharata hat während Rāmas Verbannung in seinem Namen geherrscht, aber den Schwur getan, bis zu Rāmas Rückkehr Ayodhyā nicht zu betreten. Um zu symbolisieren, daß er Rāma als den rechtmäßigen Herrscher ansieht, hat er dessen Sandalen auf den Thron gestellt und lebt selbst in einem kleinen Dorf namens Nandigrāma außerhalb von Ayodhyā als Asket. Als er von Hanumān erfährt, daß Rāma zurückkehrt, ist er überglücklich und lädt alle Adeligen, Künstler, Heerführer usw. aus Ayodhyā ein, sich zu Rāmas Begrüßung einzufinden. Rāma fliegt in seinem himmlischen Streitwagen nach Nandigrāma, wo die Brüder endlich wieder vereint sind.
Tulsīdās beschreibt dieses ergreifende Wiedersehen:
gahe bharat puni prabhu pad paṅkaj /
namat jinhahi sur muni saṅkaraj //
pare bhūmi nahĩ uṭhta uṭhāe /
bar kari kṛpāsindhu ur lāe //
syāmal gāt rom mae ṭhāṛhe /
nav rājīv nayan jal bāṛhe //
Tulsīdās, Uttarakāṇḍa, Caupāī 4/3c-4
Dann ergriff Bharat die Lotusfüße seines Herrn, welche von den Göttern, Weisen, Śaṅkar (= Śiva) und dem Ungeborenen (= Brahmā) verehrt werden. Er lag auf dem Boden und obwohl man sich bemühte, ihn hochzuheben, stand er nicht auf. Mit Kraftanstrengung nahm ihn dann der Ozean der Barmherzigkeit (= Rām) zur Brust. Die Körperhaare seines schwarzfarbenen Leibes standen vor Freude zu Berge und seine jungen Lotusblüten gleichen Augen waren mit Tränen gefüllt.